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P76 vorn P76 Sedan Force 7 Hatchback

 
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Leyland P76 - er nutzte den für den P8 vorgesehenen V8-Motor
 
Ein BLMC-Serienwagen unter den Prototypen? Ja, denn er war eine Zeit lang auch für Europa vorgesehen! Dazu kam es nicht - hier die Geschichte.
 
Der von Michelotti (Italien) gestaltete und von Leyland in Australien gebaute P76 ist für uns Rover-Freunde von Interesse, weil er u.a. den für den P8 entwickelten V8-Motor mit 4,4 Litern Hubraum übernahm. Der Prototyp entstand übrigend bei MG in Abingdon.
 
Der Wagen wurde in Australien sowohl mit dem E6-Motor (Sechzylinder mit 2.622 ccm) und mit dem auf dem Rover-V8 basierenden 4.416 ccm V8-Motor angeboten. Der starke Wagen, zu dem es noch viele Pläne gab, krankte an zwei schwerwiegenden Fehlern: erstens an der verzweifelten finanziellen Lage des Mutterkonzerns British Leyland, zweitens an der miserablen Fertigungsqualität.
 
Das Äußere des Wagens mutet, trotz des italienischen Designers, reichlich amerikanisch an - es riecht direkt nach "muscle car". Fraglich, ob er sich, wie vorgesehen, auch in England und dem restlichen Europa durchgesetzt hätte. In Australien wurde er jedenfalls 1973 vom bekannten Fachblatt Wheels zum Auto des Jahres erkoren. Technisch war er auf der Höhe der Zeit: Mit servo-unterstützten Scheibenbremsen vorn als Serienausstattung stach er seine Rivalen, die diese nur optional anboten, aus. Die versenkt ruhenden Scheibenwischer, die dann auch bei der Princess von BL auftauchten, waren damals auch noch nicht üblich.
 
Nach der Vorstellung überstieg zunächst die Nachfrage bei weitem die Fertigungskapazität. Doch Qualitätsprobleme und Streiks bei den Zulieferern - sowohl in Großbritannien als auch in Australien - wirkten sehr kontraproduktiv. Irgendwie kommt uns dies bekannt vor...
 
Vorgesehen war eine breite Ausweitung der Baureihe. Es gab den Prototyp und die Vorserie eines Coupés, genannt Force 7, Entwürfe für einen Station Wagon und einen Utility Car. Da sich Leyland 1975 aus Australien zurückzog wurden diese Pläne nicht mehr verwirklicht. Die Fertigung des P76 war schon Ende 1974 eingestellt worden, da BLMC das Werk Zetland (bei Sydney) von Leyland-Enfield-Australia schloß. 12.524 Wagen waren bis dahin gefertigt worden. Übrigens kostete die Schließung des Werkes 15,7 Millionen £. Nicht wenig bei der damaligen finanziellen Lage des Mutterkonzerns.
 
Ist uns in good old Europe also etwas entgangen oder etwas erspart geblieben? Der Wagen hätte leistungsmäßig zwischen den Rover SD1 und den Jaguar XL6 gepaßt, doch war der Abstand zu beiden zu gering, man hätte sich selbst Konkurrenz gemacht. Die Versuche mit dem P76 auf der Teststrecke der MIRA (Motor Industry Research Association) in Nuneaton jedenfalls waren erfolgreich. Der P76 überstand die Hochgeschwindigkeitstests besser als jeder andere BMLC-Wagen zuvor.
 
Auch von dem Schrägheck-Coupé Force 7 gelangte ein Exemplar zu Versuchszwecken nach England. Es wurde während der Entwicklung des SD1 genutzt, wofür ist nicht genau bekannt. Man darf annehmen, daß es vorwiegend zu Vergleichen herangezogen wurde. Mancherorts wird es auch als "SD1-Prototyp" angesprochen, was nicht zutrifft.
 
Dieser Test-Force 7 in England wurde übrigens von Lord Stokes genutzt, bevor er verkauft wurde. Ob er noch existiert, ist nicht bekannt.
 
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Ein interessanter und lesenswerter Artikel einer australischen Motorzeitschrift befaßt sich mit der Vorstellung des P76 in Großbritannien und den Reaktionen der britischen Presse.
 
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