Geschichte

Der Weg bis heute
Zur Geschichte der Rover Freunde Deutschland e.V.

Ursprünglich waren die Rover Freunde eine Interessengemeinschaft (I.G.) mit Sitz in Bonn, die hauptsächlich von der schier unbeschreiblichen Arbeitsleistung eines Mannes abhing: Volkmar Brecke.
 
Da Volkmar Brecke wegen seiner schweren Erkrankung die Gemeinschaft nicht mehr voranbringen konnte, geriet die gesamte Struktur ins Rutschen und das Clubleben verflachte immer mehr. Nach vielen Anläufen wurde im Jahre 2000 beschlossen, alle Aktivitäten in einem eingetragenen Verein zu versammeln.
 
Dies hatte viele Gründe. Es beginnt schon bei Kleinigkeiten wie der Konto – Führung, dem Beitragseinzug, versicherungsrechtlichen Fragen etc.
 
Leider hat Volkmar Brecke den Neubeginn nicht mehr erleben dürfen, er verstarb im Jahre 2001. Er hinterließ eine große Lücke, ein engagierter Rover – Freund ist eben nicht so leicht zu ersetzen.
 
Mittlerweile hat sich der Club konsolidiert. Noch ist nicht alles perfekt, aber alle Mitglieder ziehen an einem Strang und jeder bringt sich nach bestem Wissen und Können um der gemeinsamen Sache willen ein.
 
Im Gedenken an den 1. Todestag unseres unvergessenen Rover- Vaters Volkmar Brecke im Jahr 2002 hat Rover Freund Horst Ballé seine Erinnerungen an die erste Begegnung mit ihm in unserem Magazin ROVERdrive aufgeschrieben.
 
Diesen Artikel wollen wir Ihnen nicht vorenthalten:

Volkmar Brecke, wie wir ihn in bester Erinnerung haben: freundlich, hilfsbereit, ein sprudelnder Quell von Wissen und Anekdoten. Die Aufnahme entstand 1998 bei der Techno Classica in Essen.
 
Ich wußte damals noch nicht einmal, daß das Auto P6 genannt wurde. Ich fand aber diesen ROVER 3500 mit dem Reserverad auf dem Kofferraum schon lange faszinierend und hab‘ immer hinterhergeschaut, wenn ich eines dieser außergewöhnlichen Autos im Straßenverkehr gesehen habe. Das war Mitte der 80er Jahre und der P6 gehörte zwar nie zum Straßenbild, wie man so schön sagt, aber hin und wieder zeigte er sich als älteres Gebrauchtfahrzeug. Und als solches war er auch für mich interessant, als ich, von meinem ersten Neuwagen bitter enttäuscht, wieder nach etwas „solidem“ ausschaute.
 
Da ich mir ein Jahr zuvor für den Spaß einen Triumph Herald zugelegt hatte, war ich auch Leser der Oldtimer Markt geworden. In den Anzeigenspalten fand ich im September 1987 ein faszinierendes Angebot: Ein ROVER 3500 S mit Klimaanlage und elektrischen Fensterhebern!
 
Der Verkäufer pries den Wagen als etwas ganz besonderes an, von dem es in Deutschland nur ganz wenige Exemplare gäbe, denn es sei ein U.S. – P6! Ich merkte schon am Telefon, daß dies für den Verkäufer keine leeren Verkaufsargumente waren, sondern daß er ein Enthusiast ist, für den diese englischen Autos etwas sehr Besonderes waren. Bald lernte ich ihn in Bonn kennen, es war Volkmar Brecke.
 
Auch sein Alltagsfahrzeug war ein P6 und er wußte viele Anekdoten über diese Autos und Rover im Allgemeinen zu berichten.
 
Ich kaufte schließlich den U.S.-P6, nachdem noch schnell eine Benzinpumpe eingebaut wurde, denn das begehrte Stück versagte auf der Probefahrt schon seinen Dienst. Der Wagen war zuvor sieben Jahre stillgelegt und es sollten sich noch viele Probleme ergeben, die auf die lange Standzeit zurückzuführen waren.
 
Aber Volkmar stellte meine Geduld durch seine ruhige Art immer wieder her. Diese überzeugende Zuneigung zu den Fahrzeugen und der Marke Rover gab mir immer wieder das Gefühl, daß es sich wirklich um etwas ganz Besonderes handeln müsse und diese Zuneigung war tatsächlich irgendwie ansteckend.
 
Volkmar war alles andere als ein Schrauber, ich glaube sogar, er hatte mit Technik nicht viel am Hut. Aber hingebungsvoll kümmerte er sich um die Besorgung von Teilen, stellte Kontakte her zu hilfreichen Ratgebern, wußte um Quellen für alles mögliche und ließ nie Ruhe, bis wieder alles im Lot und das Problem am Auto beseitigt war. Er versorgte mich mit Fachliteratur, gab Tipps für die Pflege und ließ mich sofort jede besondere Gelegenheit wissen, wenn irgendwo ein seltenes Teil für mein Auto auftauchte. Diese freundschaftliche Hilfe und Fürsorge hatte er für alle Roverbesitzer parat.
 
Er war der Motor für das Zusammenfinden der Rover Freunde und stellte seine Freizeit in den Dienst des gemeinsamen Interesses. Ich bin sicher, daß ich ohne ihn kein Roverenthusiast geworden wäre, daß es keine Rover Freunde Deutschland und daß es letztendlich diese Zeitung nicht gäbe.
 
Ich hätte mich gerne vor einem Posten bei den jetzigen Rover Freunden gedrückt. Aber es war auch ein wenig das Gefühl von Verpflichtung gegenüber Volkmar dabei, daß ich mich nun, soweit es meine Zeit erlaubt, für die „Rover Idee“ einsetze.
 
Volkmar ist jetzt seit rund einem Jahr tot. Man spürt immer noch sehr stark, daß seine treibende und zusammenhaltende ruhige Kraft fehlt, die unsere Interessengemeinschaft am Leben erhalten hat. Aber ich habe das Gefühl, das wir uns wieder zusammenfinden und freue mich über neue Aktivitäten.
 
Das Entstehen von regionalen Rover-Runden ist z.B. ein wichtiges Instrument, um allen weitverstreuten Rover Freunden die Gelegenheit zu geben, unser Hobby mit anderen zu teilen und uns gegenseitig bei Problemen zu helfen.
 
Und das wichtigste: unsere Rover sollen uns Spaß machen. So viel Spaß, wie sie Volkmar Brecke mit Sicherheit gemacht haben.