Rover Freunde Deutschland e.V. 8hp 14_45hp P4 P5 P6 SD1 800

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Der Rover 600
 
1993 - 1998
 
Die fünfte gemeinsame Entwicklung zwischen Honda und Rover sollte die gehobenen Austin Montego-Modelle ersetzen und für Rover neue Märkte erschließen: Man wollte einen Rivalen für die BMW 3er-Serie und den Mercedes-Benz 190 produzieren. Dieser Marktsektor wuchs sehr schnell, Rover wollte seine Chancen nutzen.
 
Erste Überlegungen, den Montego abzulösen, gab es schon zu Graham Days Zeiten bei Rover. Damals plante man einen Montego mit neuer Karosserie und dem M16-Motor des Rover 800. Das "AR9" genannte Projekt war eine rein britische Entwicklung, die formal dem erfolgreichen Rover 800 (erste Serie) angepaßt war. In den Studios von Roy Axe arbeitete man gerade an einer neuen Version, als die Pläne für eine Zusammenarbeit mit Honda konkreter wurden. Das Projekt starb 1988 sehr schnell und schmerzlos.
 
Graham Day war klar, daß Rover aus eigener Kraft keine Mittelklassewagen-Entwicklung finanzieren konnte. Er nahm Kontakt mit Honda auf, um die Lücke im Rover-Angebot schließen zu können. Für Honda war Voraussetzung, daß jede Entwicklung in der Accord-Klasse von Honda kontrolliert werden müsse, war er doch eines der Hauptprodukte für den US-Markt und lief hervorragend.
 
Es endete damit, daß Rover eine leicht überarbeitete Version des Accord bauen sollte; man entwickelte einen Stufenplan und das Projekt wurde im Juni 1989 beschlossen.
Rover würde Zugang zu den Plänen für den Accord des Modelljahres 1993 erhalten, sollte aber in die technische Entwicklung des Wagens nicht eingebunden sein. Auch legte Honda strenge Regeln fest, inwieweit Rover das Aussehen des Wagens ändern dürfe. Intern liefen die Projekte unter "SK1" (Honda-Versionen) und "SK2" (Rover-Versionen). Die Rover-Versionen sollten nicht in den USA verkauft werden dürfen.
 
Obwohl die Grundstruktur des Honda Accord unangetastet bleiben mußte, gelang es Rover, ein optisch völlig neues Auto auf die Räder zu stellen. Anders als die von Roy Axe vertretene Schule des "Folded paper"-Designs sollte sich der neue Wagen wesentlich zeitgemäßer präsentieren.
1989 leitete Gordon Sked die Design-Abteilung von Rover. Richard Woolley gestaltete sowohl die zweite Auflage des Rover 800 ("R17") als auch den neuen 600. Der neu gestaltete Grill nahm die Formen des P5-Grills mit der starken Mittelstrebe wieder auf, freilich an die flachere Front angepaßt und integriert. Dieser "Rückschritt" war von Roy Axe initiiert als eine Antwort auf die sich immer ähnlicher werdenden Konkurrenzfahrzeuge.
 
Vom Accord äußerlich unverändert übernommen wurden lediglich die Vordertüren, die unteren Blechteile der Hecktüren, die Windschutzscheibe und das Dach.
1990 waren Richard Woolleys Pläne soweit gediehen, daß man ein 1:1 - Tonmodell fertigen konnte, das dem Management zur Prüfung vorgestellt wurde. Nach der Freigabe zeigte man das Modell ausgewählten Kunden. Die Form wurde als klassisch und zurückhaltend gelobt. Dies bestärkte Rover in der Annahme, daß der Wagen die Lücke zwischen dem 800 und den stärker motorisierten Versionen des 400 exakt füllen würde.
 
Die weitere Entwicklung erfolgte dann bei Honda. Deren europäische Version des Accord sollte als 2.0- und 2.3-Liter verfügbar sein. Honda entwickelte den Innenraum, wobei die Entwürfe der Rover-Ingenieure weitgehend übernommen wurden.
Bei der Farbgestaltung des Innenraums hatte Rover freilich eigene Vorstellungen. Man verwendete helles Holz und warme Karamel-farbene Kunststoffteile, während Honda beim traditionellen Grau blieb. Diesen Unterschied hatten die beiden Firmen seit den Tagen der ersten Zusammenarbeit - dem Triumph Acclaim - gepflegt.
 
Die Vermarktung des 600 warf für Rover einige Schwierigkeiten auf. So sollte er einerseits die Lücke zwischen 800 und 400 schließen, andererseits aber auch die Austin Montego - Modelle ersetzen. Die Zielgruppe des 600 war aber eine völlig andere als die des Montego. Sehr schnell entschied man sich, den Montego zunächst parallel weiter anzubieten.
Bevorzugte Kunden, denen man den Rover 600 vorstellte, lobten den Wagen über den grünen Klee. Dies veranlaßte Rover, auch bei den Preisen nicht zimperlich zu sein. Während der Montego vom Preis her ein Rivale des Ford Sierra war, zielte der Rover 600 eher auf die 3-er Reihe von BMW.
 
Wie bei allen anderen gemeinsam entwickelten Modellen zuvor, kam auch diesmal Honda zuerst auf den Markt: im Spätjahr 1992 wurde der neue Accord angekündigt. Da die Fachjournalisten wußten, daß auch ein neuer Rover erscheinen würde, waren sie von dem etwas schwerfälligen Design des Honda betroffen. Sie wußten nicht, daß der Rover ein abweichendes Blechkleid tragen würde.
Der Rover 600 wurde im April 1993 vorgestellt. Er erreichte den Markt in einer schwierigen Zeit: Ford hatte seinen Sierra durch den kompetenten Mondeo ersetzt und die 1990 erneuerte 3-er Reihe von BMW war nach wie vor top-aktuell. Kein leichter Einstieg!
 
Doch die Probleme für den Rover 600 lagen nicht in der Konkurrenz - sondern beim neuen Eigentümer von Rover. Als die Übernahme durch BMW kam, arbeitete man gerade daran, den T16-Turbo-Motor, der den 420 Sport und den 820 Vitesse antrieb, in den 600 zu integrieren. Die anderen Versionen sollten weiterhin auf den Honda-Motoren basieren - doch Honda nahm die Lizenz wegen der Übernahme durch BMW zurück. So mußte Rover die Motoren zu teuren Preisen kaufen, was die Produktionskosten enorm in die Höhe trieb.
BMW entschied, die Rover 800 und 600 unverzüglich zu ersetzen, jede weitere Marketing-Anstrengung für die beiden Modelle wurde eingestellt.
Der 600 wurde nun mit britischen Motoren ausgestattet, zunächst mit dem Turbo-Diesel der L-Serie. Dieser verkaufte sich gut in Italien und Frankreich, wo der 600 recht populär war.
Gleich nach der Diesel-Version erschien der 620 Ti. Mit maximal 197 bhp bei 6.000 U/min war er ein Wolf im Schafspelz, da Rover am Wagen äußerlich keinerlei Veränderungen vornahm. Doch der 600 Ti tummelte sich in den Gefilden, die auch der neue Eigentümer beackerte. Das Marketing für diesen leistungsfähigen Wagen wurde stillschweigend eingestellt.
 
Produktionszahlen Rover 600 (Werk Cowley):
 
1993
 
30.594
1994
 
54.603
1995
 
61.533
1996
 
42.701
1997
 
40.291
1998
 
40.292

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Rover 600
Modelljahr 1998
 
Technische Daten
Ausstattung
Farben und Polster
Abbildungen

 
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