1861 - 1885
1886 - 1903
1904 - 1918
1918 - 1932
1933 - 1939
1940 - 1945
1945 - 1949
1949 - 1963
1964 - 1976
1977 - Ende
Menschen
Logos im Wandel
80 Jahre MG |
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Siehe auch: [ ⇒ Gasturbinenprojekte ]
Ab Frühjahr 1940 ist Rover in das Strahltriebwerk-Projekt eingebunden. Die Sache ist streng geheim, es darf nur vom "Supercharger" gesprochen werden.
Frank Whittles Unternehmen, die Power Jets Ltd, residiert in Lutterworth, etwa 16 Meilen von Coventry entfernt. Es ist das erste Unternehmen der Welt, das sich mit der Konstruktion von Strahltriebwerken befaßt. Jedoch handelt es sich um eine reine Experimentierwerkstatt, hat kaum Produktionskapazität. Viele Einzelteile werden von BTH, die in Rubgy große stationäre Turbinen für die Industrie fertigt, hergestellt. Andere Teile liefert Joseph Lucas aus Birmingham an.
Gloster Aircraft, für die Rover Flugzeugzellen für das Albemarle-Flugzeug fertigt, konstruiert den ersten Düsenjäger unter dem Namen "Meteor".
Zu dieser Zeit ist Rolls Royce voll mit dem Bau von 12-Zylinder-V-Motoren für Flugzeuge (Merlin) beschäftigt und an Gasturbinen nicht interessiert.
1941 stellen Rover, BTH und Power Jets Ltd die Versionen W2 Mk IV und W2.B der Flugzeugturbinen vor. In einer Gloster E28/39 werden 745 km/h erreicht. Im Jahr darauf kommt es zu hefigen Auseinandersetzungen zwischen Rover und Whittle. Letzterer bezichtigt Rover der Produktionsverzögerung und der vertragswidrigen Änderung an seinen Triebwerken. Rover klagt im Gegenzug über Whittles obstruktives Verhalten. Anlaß ist wohl die Tatsache, daß Rover das Triebwerk W2.B zum W2.B/26 mit einer durchgehenden anstelle einer umkehrenden Verbrennungskammer entwickelt, die wesentlich mehr Schub bei einfacherer Konstruktion bietet. Zudem waren die Probleme mit Schwingungen, die zum Ausfall von Turbinenschaufeln führten, behoben.
Whittle, der von diesen Maßnahmen erst im Nachhinein erfuhr, war äußerst empört. Im November 1942 spitzte sich die Situation so zu, daß S.G. Hooker von Rolls Royce seinen Geschäftsführer Lord Hives bittet, einzuschreiten. Man befürchtet, daß der Streit den militärischen Einsatz von Düsenflugzeugen erheblich behindern könnte. Rover war sich insgesamt nicht schlüssig, ob Strahltriebwerke "ihr Ding" seien.
Man findet einen tragfähigen Kompromiß: zum 1. Januar 1943 übernimmt Rolls Royce alle Aktivitäten bezüglich der Strahltriebwerke. Hooker wird Chefingenieur in der ehemaligen Baumwollspinnerei in Barnoldswick, die als Produktionsstandort für W2.B-Triebwerke vorgesehen ist, nun aber RR-Triebwerks-Entwicklungszentrum wird. Der Vorläufer der späteren "Welland"-Triebwerke wird auf hohem Entwicklungsstand übergeben. Rover erhält im Gegenzug einen Großauftrag über die Fertigung von Panzertriebwerken, die man von Rolls Royce übernimmt. Es handelt sich vorwiegend um den "Meteor", einen 12-Zylinder-Motor. Die Namensgleichheit ist rein zufällig.
Der Austausch betrifft natürlich auch das Personal. Viele Rover-Leute gehen - zum Teil als "Leihgabe" - zu Rolls Royce; im Gegenzug kommen ehemalige RR-Mitarbeiter zu Rover. Darunter auch Spencer ("Spen") King, Neffe der Brüder Wilks, der später Rovers automobile Turbinenenentwicklung befördert.
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