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Rover - Historie > 1861 - 1885 Auswahl Ende

Mit Nähmaschinen fing alles an
Rover 1861 bis 1885
1861 - 1885
1886 - 1903
1904 - 1918
1918 - 1932
1933 - 1939
1940 - 1945
1945 - 1949
1949 - 1963
1964 - 1976
1977 - Ende
 
Menschen
 
Logos im Wandel
 
80 Jahre MG
1861
Während in London gerade die Pferdebahn eingeführt wird, gründen James Kemp Starley und Josiah Turner die Coventry Sewing Machine Company in Coventry. Coventry ist zu jener Zeit ein Zentrum der Kleinweberei und Uhrenfabrikation. Wie der Firmenname sagt, stellt man Nähmaschinen her.
 
Wie viele andere Automobilfirmen - es darf an Opel erinnert werden - fingen auch Starley und Turner mit Nähmaschinen an. Fest steht, daß man gutes technisches Verständnis und qualifizierte mechanische Kenntnisse und Fertigkeiten benötigt, um Nähmaschinen zu bauen.
 
James Kemp Starley jedenfalls hat diese Fähigkeiten: Er erhält zahlreiche Patente auf Komponenten und Teile von Nähmaschinen, die sich bis heute in modernsten Maschinen befinden.
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1869
Bis 1869 gibt es wenig zu berichten. Doch in diesem Jahr wird nicht nur der Suez - Kanal vollendet: Starley und Turner wenden sich der Fertigung von Fahrrädern zu. Dabei handelt es sich im Grunde um Laufräder, die treffend als "boneshaker" (=Knochenschüttler) bezeichnet werden.

Da die Nähmaschinenproduktion ohnehin sehr zurückgegangen ist, wird die Firma in Coventry Machinists Company umbenannt.
 
1870
Ein wichtiges Jahr im Rover - Kontext: James Kemp Starley und William Hillman - er wird später selbst Autos bauen - verlassen die Coventry Machinists Company. Zusammen mit Starleys Neffen John Kemp Starley (*1855) gründen sie die Firma Ariel Cycles. Geschäftsgrundlage ist eine Entwicklung von James Kemp Starley und William Hillman: Das Ariel - Hochrad. Es trägt den Namen des "tricky spirit", den man aus Shakespeares Werken kennt.
Das Rad ist, obwohl eine Ganzstahl - Konstruktion, leichter als seine Vorläufer. Zudem ist es das erste Rad mit zentralem Lenkkopf, wie man es auch heute noch kennt. Dank verstellbarer Tretkurbeln und anderer epochemachenden mechanischen Novitäten werden mit dem Ariel - Hochrad bis zu 24 km/h erreicht. Ganz schön mutig, die Herren damals. Vor allem, wenn man bedenkt, daß vor motorisch angetriebenen Fahrzeugen, die schneller als drei Meilen pro Stunde fahren können, ein Mann mit roter Fahne hergehen muß.
 
1871
Das Ariel - Fahrrad erntet erste Meriten: James Kemp Starley erhält zahlreiche Patente auf sein Werk.
 
Neben Rover verdanken viele andere Autofirmen - Hillman, Sunbeam, Humber, Singer, Opel, Peugeot u.a. - ihre Existenz der Produktion von Fahrrädern.
 
Am Rande sei erwähnt, daß in diesem denkwürdigen Jahr Thomas Adams in New York versucht, eine elastische Masse in Autoreifen zu verwandeln. Seine Versuche sind nicht erfolgreich. Wohl reichlich frustriert, steckt er ein übrig gebliebenes Stück des Materials in den Mund. Was soll man sagen: Innerhalb kürzester Zeit ist "Adams New York Gum" für einen Penny in Drugstores zu kaufen. Der Kaugummi ist erfunden - was würden wir ohne ihn tun?
 
1873
Das Ariel - Fahrrad wird jetzt nicht mehr selbst gebaut. Man gibt die Lizenz an Haynes and Jefferies. Mit der Produktion geht auch John Kemp Starley als Betriebsleiter dorthin.
 
1874
Im Fahrradbau tut sich wieder etwas: Das Speichenrad mit tangential angeordneten Speichen wird eingeführt. Gegenüber den bisher radial angeordneten Speichen ergibt sich durch die Verschränkung ein wesentlich seitenstabileres Rad, das sich zudem weniger leicht verzieht und damit ein sichereres Fahren ermöglicht. Gerade bei den Hochrädern ein entscheidender Fortschritt.
 
1875
Dieses Jahr gilt ebenfalls als wichtig für den Fahrradbau: Der Freilauf und der Rücktritt finden Eingang in die Fertigung. Das gilt als Startpunkt moderner Produktion.
In Birmingham findet das erste Sechs - Tage - Rennen statt.
 
1876
James Kemp Starley entwickelt das erste leicht zu bedienende Dreirad, das Coventry Lever oder Salvo. Es hat einen sehr leichten Rahmen, Speichenräder und einen fortschrittlichen Kettenantrieb so wie ein Differential und eine Leuchte für Nachtfahrten.
 
Unterdessen heiratet John Kemp Starley Abigail Statham, die Tochter eines Posametriefabrikanten in Coventry. Aus der Ehe gehen zehn Kinder hervor.
 
William Hillman verläßt Ariel Cycles und gründet eine eigene Fahrradfabrik, während Graham Bell (1847-1922) das erste technisch brauchbare Telefon entwickelt und Kapitän Webb als erster den Ärmelkanal durchschwimmt. In Deutschland baut Nikolaus Otto einen Viertakt - Benzinmotor.
 
1877
John Kemp Starley scheidet bei Haynes and Jefferies (die das Ariel - Hochrad in Lizenz bauen) aus und gründet mit William Sutton, der in Coventry ein Kurzwarengeschäft besaß, die Firma "J. K. Starley & Sutton Co." Die Firma zieht in einen Gebäudekomplex in West Orchard, Coventry, ein. Dieser Bau ist gemeinhin als Meteor Works bekannt. Die gilt gemeinhin als Gründung des Vorläufers der Rover Company.
Die neue Firma baut Zwei- und Dreiräder. Die Zweiräder heißen wegen ihrer Bauform mit großem Rad vorne und kleinem Rad hinten "penny farthings". Die Bezeichnung ergibt sich aus den Namen der kleinsten und größten britischen Münze jener Tage. Ansonsten sind diese Räder, die bei uns schlicht Hochrad heißen, als "Ordinaries" bekannt.  
Derweil liegt James Kemp Starley auch nicht auf der faulen Haut: er erhält mal wieder ein Patent, diesmal auf das Differential. Die Idee kam ihm bei Fahrten mit dem Dreirad: als er mit seinem Sohn William fährt und dieser kräftiger in die Pedale tritt, gerät das Gefährt aus der Spur.
 
1884
Ein paar Jahre lang produziert man, ohne in die Schlagzeilen zu geraten. Das erste Rad, das den Namen "Rover" trägt, ist ein Dreirad, das mit Händen und Füßen angetrieben wird. Im Laufe des Jahres erhalten alle Räder die Bezeichnung "Rover".
 
1885
John Kemp Starley übernimmt die Firma ganz, William Sutton hat wohl der Mut verlassen. Die Firma lautet jetzt "J. K. Starley & Co." und bringt etwas völlig revolutionäres auf den Markt: Das "Rover Safety Bicycle". Ein Fahrrad, das vorne und hinten gleich hohe Räder hat, mittels Tretkurbeln und Kette am Hinterrad angetrieben wird und eigentlich so aussieht, wie unsere Fahrräder heute. Damals eine Sensation, anfangs belächelt, doch dann wegen seiner vielen Vorteile anerkannt.
Schon allein die Tatsache, daß man im Fall der Fälle nicht so tief hinunter fallen konnte, muß die Skeptiker überzeugt haben. Ein Jahr später ist das Rad am Markt eingeführt.


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