Der Rover "Eight" von Jack Sangster |
Technische Daten | |||
Baujahr(e) | 1919 - 1924 (Modelljahre 1920 - 1925) | ||
Motor | Luftgekühlter 2-Zylinder-Boxermotor, 998 ccm Bohrung/Hub 85 x 88 mm; später 1134 ccm bei 85x100 mm. Seitliche, stehende Ventile. Sm-Vergaser. Ölschmierung über vom Motor angetriebene Ölpumpe mit separatem Öltank. Dreiganggetriebe. 13 bhp bei 2.800 U/min. | ||
Radstand von bis Spur vorn von bis Aufhängung vorn Länge von bis Untersetzung |
7' 4'' / 1.930 mm 10' 0'' / 3.048 mm 3' 10'' / 1.168 mm 4' 0'' / 1.219 mm Viertelelliptikfedern 10' 3'' / 3.124 mm 11' 3'' / 3.429 mm 4,84 : 1 |
Gewicht Chassis Spur hinten von bis Aufhängung hinten Breite Bereifung V max |
10 cwt / 508,02 kg 3' 10'' / 1.168 mm 4' 0'' / 1.219 mm Viertelelliptikfedern 4' 10'' / 1.473 mm 26 x 3 / 28x3 34,2 mph / 55 kmh |
Preise 1923 | ||||
Modell | Ausführung | Preis in £ | ||
Two Seater (Zweisitzer) | Standard | 180 | ||
de Luxe | 200 | |||
Aufpreis für Selbststarter | 15 | |||
Aufpreis für "Schwiegermuttersitz" | £ 2 10 sh | |||
Four Seater (Viersitzer) | Standard | 190 | ||
de Luxe | 200 | |||
Aufpreis für Selbststarter | 15 | |||
Coupé | mit Selbststarter | 240 |
Dieses Erfolgsmodell wurde von Jack Sangster konstruiert. Sangster entstammt der Ariel-Motorrad-Dynastie. Das Chassis wird im Werk Tyseley, einer ehemaligen Munitionsfabrik, die Rover nach dem I. Weltkrieg erwarb, gefertigt. Von dort wird er nach Coventry gebracht und mit der Karosserie versehen. Der Chassisrahmen besteht aus U-Profilen und trägt Viertelelliptikfedern, die vorne und hinten weit überstehen (sog. Auslegerfedern). Die Übereinstimmung von Bohrung und Hub mit denen der Rover-Motorräder ist rein zufällig. Der Wagen verfügt über Scheibenräder. Der Motor wirft bei hohen Drehzahlen hin und wieder die Zylinderköpfe ab. Wahrscheinlich kommt dies durch Wärmeverformung zustande, das Problem wird nie restlos gelöst. Für die Autorennen in Brooklands entstehen einige Wagen mit patronenförmiger Karosserie. Als der Austin Seven im Jahre 1922 auf den Markt kommt, sind die Tage des "Eight" gezählt, obwohl er sich immer noch gut verkauft. Insgesamt werden ca. 17.000 Wagen gebaut (1920: 1.400; 1921: 3.175; 1924: über 5.000). Der Preis beträgt rund 180 Pfund. Nach Erscheinen des Austin Seven wird er auf 160 Pfund reduziert. 1923 lesen wir in einer Werbeanzeige u.a.: Wenn Sie für einen ROVER 8 Zweisitzer 180 Pfund zahlen, erhalten Sie einen kompletten Wagen. Elektrisches Licht per Dynamo, Reserverad mit Felge, Windschutzscheibe, Verdeck und wetterfeste Seitenverkleidungen so wie eine Hupe gehören zur Standard-Ausstattung. Dies ist zweifellos der ökonomischste Wagen - sowohl beim Kauf als auch im Unterhalt. Und es folgt der unübertreffliche Satz: So weit gegenwärtig vorauszusehen, wird es keine weiteren Preisminderungen (!!) für die Rover - Fahrzeuge in der Saison 1923 geben. Sehr beliebt war der "Two Seater" (Zweisitzer), unverkennbar mit den großen Scheibenrädern und dem Klappverdeck. Im hinteren Teil konnte gegen Aufpreis ein dritter Sitzplatz, der "Schwiegermutter-Sitz", eingebaut werden. Gut zu erkennen: die Frontscheibe konnte die Fahrtluft nicht völlig abweisen. Aber Damen verfügen ja über entsprechende Vorrichtungen zum Schutze der Frisur - vulgo Hüte genannt. Ein schönes Beispiel, wie der Wagen mit aufgestelltem Verdeck aussah. Die Scheinwerfer haben wohl mehr den Vorderwagen als die Straße beleuchtet. Diese Abbildung zeigt einen Rover Eight mit festem Aufbau, es dürfte sich um das so genannte Coupé handeln. Der luftgekühlte Zweizylinder galt als laufruhig, problemlos war er allerdings nicht. Zurück |
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