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Gasturbinenentwicklung bei Rover
T4 - Eine richtige Limousine mit Gasturbinenantrieb
 
1960/61 entsteht dieser elegante Saloon aus einem P6-Prototyp. Obwohl der P6 bereits im Hinblick auf den Einbau eines Turbinenaggregats ausgelegt worden war, sind erhebliche Anpassungen der Grundkarosserie sowie des Antriebs erforderlich. Dies läßt darauf schließen, daß man wohl im Allgemeinen einen solchen Antrieb diskutiert - vielleicht sogar vorgesehen - hat, ohne allerdings eine tragfähige Detailplanung durchzuführen.
Anders läßt sich nicht erklären, warum sowohl die Front erheblich verlängert werden muß als auch eine abweichende Hinterachskonstruktion erforderlich wird.
Die Frontverlängerung ist nötig, da das gesamte Triebwerk größer baut als erwartet. Die vorderen Doppelscheinwerfer verbergen die Luftansaugung für die 2 S/140 (nicht 24/140) - Turbine.
Der Kardantunnel - er wird nicht benötigt, da der Wagen über Frontantrieb mit je einem Vorwärts- und Rückwärtsgang verfügt - muß umgebaut werden, da die heißen Turbinenabgase durch Schächte nach hinten geleitet werden müssen. Aus dem gleichen Grund muß die Hinterachs-Konstruktion erheblich modifiziert werden, da für eine DeDion-Achse nicht ausreichend Platz vorhanden ist.
 
Spencer King bemerkt später: "Wir arbeiteten ernsthaft am T4, konnten ihn jedoch, was Kosten und Brennstoffverbrauch anlangt, nicht konkurrenzfähig machen."
 
Zum Triebwerk 2 S / 140 von Noel Penny liegen folgende Daten vor:
Die Turbine basiert auf einem Layout von 1948; ihre Entwicklung für den Einbau in den P6 beginnt 1959. Es handelt sich um einen Radialverdichter mit darunter liegender Antriebsturbine. Nur letztere verfügt über radiale Schaufeln. Es wird ein Regenerativ- Wärmetauscher eingesetzt. Die Leistung liegt bei 140 PS, die Leerlaufdrehzahl wird mit 35.000 U/min und die Arbeitsdrehzahl mit 50.000 U/min angegeben. Das Triebwerk ist wegen der vielen Präzisionsteile in der Herstellung sehr teuer.
 
Der T4 wird offiziell 1962 in New York vorgestellt. Der Verbrauch wird mit 14 bis 18 ltr/100 km angegeben - dies scheint recht optimistisch zu sein. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt in 8 Sekunden, wobei das Turbinen-typische Phänomen auftritt, daß der Wagen beim Gasgeben zunächst ca. 2-3 Sekunden stehen bleibt, bis die Turbine hochgedreht hat und dann den Wagen beschleunigt.
 
In mehreren Ausgaben der Jahre 1961 und 1962 berichtet "Auto, Motor und Sport" über den Rover T4. Die zeitgenössischen Berichte sind lesenswert.
 
Der T4 im Profil.
 

Schöne, fließende Linien - eine Traumlimousine. Zu diesem Zeitpunkt weiß noch niemand (außerhalb des Entwicklungsteams), daß der "Kern" des T4 alsbald als "Rover 2000" auf die Straße kommen wird.
 
Die Turbine des T4.
 

Turbine und Nebenaggregate füllen den Motorraum des T4 völlig aus.
 
Die Turbine des T4.
 

Ein weiterer Blick auf Turbine und Nebenaggregate des T4.
 
Der T4 von vorne oben.
 

Die vorderen Seitenblinkleuchten sind eine spätere Zutat.
 
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